Begrüßung

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Wir sind der größte Fiakerbetrieb in ganz Österreich, oder sogar wahrscheinlich der ganzen Welt, nachdem es ja nirgendwo mehr Kutschen als in Wien gibt. In Summe gibt es bei uns 110 Pferde, diese sind nicht alle hier (Rappachgasse), sondern auf mehrere Stallungen aufgeteilt. Wir haben noch eine Stallung gleich in der Nähe, außerdem sind wir die Einzigen der insgesamt 26 Fiakerbetriebe in Wien, die auch in Schönbrunn fahren dürfen. Daher haben wir auch gleich dort in der Nähe noch einen Stall. Und etwas außerhalb von Wien, bei Schwechat, einen Pferdehof mit etwa 18,5 Hektar, wo alle unsere Pferde ausgebildet werden, ihren Urlaub und auch ihre Pension verbringen. Haben Sie sich schon mal gefragt, woher das Wort Fiaker kommt? Es ist eine Entlehnung des französischen Wortes Fiacre, da sich ab 1662 in der Rue de Saint Fiacre in Paris der erste Standplatz für Pferdekutschen befand. Die Fiaker fahren seit 1670 in der Innenstadt in Wien.

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Arbeit der Pferde

Wie viele Tage die Woche dürfen Pferde denn eigentlich arbeiten?

Gesetzlich erlaubt sind 4 Tage pro Woche. Wir müssen für die Pferde, ebenfalls wie für die menschlichen Mitarbeiter, auch Dienstpläne verfassen und an das Magistrat senden. Jedes Pferd ist natürlich mit einem Chip versehen und somit kann vom*von der Amtstierarzt/Amtstierärztin vor Ort überprüft werden, ob der gesendete Dienstplan mit dem angetroffenen Pferd übereinstimmt.

Haben Pferde auch Urlaub?

Zusätzlicher Urlaub neben den freien Tagen ist für das Pferd grundsätzlich keine gesetzliche Vorgabe, dennoch schauen wir, dass alle Pferde zwischen 5-7 Wochen Urlaub im Jahr erhalten, sie haben also oft mehr Urlaub als wir Menschen. Dabei ist es wichtig, dass nicht gleich der gesamte Urlaub auf einmal verwendet wird, da sich die Pferde sehr schnell langweilen, wenn sie nur auf der Koppel auf- und ablaufen.

Die Pferde können durchaus zwischen Arbeit und Freizeit unterscheiden und wissen sehr wohl, was sie täglich leisten und dass der Transport von Menschen ihre tägliche Aufgabe ist. Außerdem sind die Pferde auch so aufgewachsen und über Generationen hinweg zum Kutschenfahren gezüchtet worden – sie kennen es also nicht anders.

 

Pension der Pferde: Was passiert mit den Pferden, wenn sie zu alt sind und nicht mehr gehen können?

Pension gibt es natürlich auch bei Pferden. Uns ist allerdings ganz wichtig zu verstehen, dass es gesetzlich verboten ist, ein Fiakerpferd nach der Pensionierung zum*zur Schlachter*in zu bringen oder Ähnliches. Der Fiakerbetrieb selbst hat sich um ein weiteres artgerechtes Leben des Pferdes zu kümmern – man muss sich also um einen Hof oder eine*n Käufer*in umsehen, der*die das Pferd bis ans Ende seines Lebens artgerecht behandelt. In unserem Fall ist das etwas einfacher, da wir ja unseren eigenen Hof haben, wo die Pferde dann ihre Pension verbringen. Lipizzaner erreichen durchschnittlich ein Alter von 25 bis 30 Jahren, ein Lipizzaner in der Hofreitschule feierte sogar 2019 seinen 40. Geburtstag.

Wichtig: Die Pensionierung eines Pferdes unterscheidet sich allerdings der eines Menschen. Pferde werden langsam in Pension geschickt und es gibt dafür auch kein fixes Alter. Gemeinsam mit dem*der Tierarzt/Tierärztin werden Zustand und Gesundheit des Pferdes immer wieder kontrolliert und der Arbeitsplan dem Alter entsprechend angepasst. Man reduziert also die Arbeit des Pferdes zuerst von 4 auf 3 Tage usw. Das hat den Vorteil, dass auch die Pferde verstehen, was da genau passiert.

Kurios: Wir Menschen hören eben zumeist von einem auf den anderen Tag auf zu arbeiten und wissen dann oft gar nicht was wir mit der Zeit nun anfangen sollen bzw. was denn jetzt eigentlich die wichtige Lebensaufgabe sein soll. Da spricht man vom Phänomen des Pensionsschocks. Der Mensch kann sich dann aber relativ leicht neue Hobbies suchen, eine neue Sprache lernen etc. Das können Pferde nicht. Umso wichtiger ist es, langsam abzubauen. Selbst wenn die Pferde in Pension sind, spannen wir sie immer noch 2-3 Mal die Woche ein, um mit ihnen 2-3 Stunden zu fahren. Denn Bewegung ist Leben für das Pferd, auch im Alter. Und auch im Alter brauchen sie Beschäftigung.

Die meisten Pferde gehen mit ca. 20-25 Jahren in Pension. Ausnahmen bestätigen die Regeln: das älteste noch fahrende Pferd ist Lipizzanerdame Mona – 34 Jahre alt. Geht immer noch 2 Tage die Woche in Schönbrunn.

Ausbildung der Pferde: Wie werden die Pferde trainiert

? Pferde kommen zu uns, wenn sie ca. 6 Monate bis 1 Jahr alt sind. Das Training beginnt zumeist allerdings erst mit 3 Jahren und dauert in etwa 1.5 Jahre. Wenn die Pferde ca. 1,5 Jahre alt sind, wird ihnen das Geschirr dann zuerst in die Box gelegt, damit sie das kennenlernen und wissen, dass das nichts Böses ist.
Dann lernen die Pferde zuerst das Kutschenfahren auf unserem Hof, in den Grünflächen.
Danach fahren die Pferde dann in Schönbrunn, dort kommen sie erstmals in Kontakt mit fremden Menschen und wenn das gut klappt, dann erst fahren wir in der Innenstadt.
Während des ganzen Trainings ist es jedoch wichtig, dass die Pferde immer eine Vertrauensperson um sich haben. Die ersten Jahre ist das immer deren Pfleger/Stallbursche. Denn wenn ein Pferd Vertrauen hat, hat es auch keine Angst vor Dingen, die es noch nicht kennt – ähnlich wie bei einem Kind, das in den Kindergarten kommt. Mit der Vertrauensperson ist es also relativ einfach und schnell möglich, dass sich Pferde an die Umgebungen gewöhnen. Der Verkehr ist also nicht das Problem, da das die Pferde ganz genau kennen. Übrigens: Die Scheuklappen tragen die Pferde nicht wegen des Verkehrs, sondern damit ein Pferd nicht sieht, was das andere macht bzw. auch nur seine eigenen Anweisungen des Kutschers mitbekommt.


IMPRESSUM

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